Freitag, 23. September 2011

Zurück nach Hause


Es war soweit, unsere Reise neigte sich dem Ende zu. Am 9. August tranken wir unseren letzten Fruchtshake, nahmen den Minibus nach Santa Marta und bestiegen den Bus in Richtung Venezuela. Eigentlich wäre uns ein Nonstop-Bus bis Caracas lieber gewesen, man hört ja so einiges über das Grenzgebiet, aber der war einfach viel zu teuer. Also fuhren wir zunächst nur bis Maicao an der Grenze. Kaum hatten wir den Bus dort verlassen wurden wir schon von etlichen wenig vertrauenswürdigen Männern dazu gedrängt mit ihnen nach Maracaibo auf der venezolanischen Seite zu fahren. Wir verzichteten dankend, denn mit Autos an der Grenze hatten wir nicht die besten Erfahrungen gemacht (siehe „Lima“). Wir wollten auf jeden Fall einen Bus haben, aber manch einer der „Taxifahrer“ war sehr hartnäckig und wollte einfach nicht aufgeben, solange keine deutlichen Worte gefallen waren.

In einer Wechselstube im Busbahnhof von Maicao wechselten wir unsere kolumbianischen Pesos und waren im Anschluss für längere Zeit sehr verwirrt über den Wechselkurs, der uns so gar nicht einleuchtete. Der Wechsler dividierte unsere Pesos durch 0,24 was am Ende dazu führte, dass wir auf den Euro umgerechnet einen Kurs von 1 zu 10 bekamen, also 1 Euro entspricht 10 Bolivares Fuertes. Wir hatten uns zuvor im Internet über die Kurse schlau gemacht und offiziell sollte man für einen Euro lediglich 6 Bolivares kriegen. Beschweren gingen wir uns trotzdem nicht :-) Zu guter Letzt fanden wir sogar noch einen Bus, der bis nach Caracas fuhr und das viel billiger als erwartet.

Was uns nicht gesagt wurde war, dass wir an der Grenze den Bus wechseln mussten, das erfuhren wir erst auf der Fahrt. War aber egal. Der Bus hielt auf einem Parkplatz genau zwischen den beiden Kontrollstationen und wir mussten zuerst zur kolumbianischen Ausreisestelle gehen. Die Gegend war zwar nicht besonders hübsch, aber die Polizeipräsenz war hoch und wir fürchteten uns nicht. Wir schienen sogar Eindruck bei den Grenzbeamten hinterlassen zu haben, zumindest waren sie sehr erstaunt darüber, dass wir das Land von Süden nach Norden durchquert hatten.

Nach dem Abstempeln des Passes auf der venezolanischen Seite ging es weiter. Die Gegend nach der Grenze kam uns sehr trist vor. Keine Berge, keine Dörfer, nur hin und wieder ein paar baufällige Hütten und Autos, die eher in ein Museum gehörten, als auf die Straße. In Venezuela kostet ein Liter Benzin 0,7 Bolivares, also etwa 7 Cent nach unserem Kurs. Das bedeutet zwar, dass sich in Venezuela jeder Benzin leisten kann, aber noch lange nicht, dass ein neues Auto auch drin ist und so kurven die abenteuerlichsten Kisten durchs Land und verstopfen regelmäßig die Straßen.

Es wurde dunkel und die Klimaanlage gab alles was sie konnte. In Maracaibo, dem Erdölzentrum des Landes, wurde der Bus dann voll, kalt blieb es drin aber trotzdem. Das machte aber nichts, denn wir bekamen auf der nächtlichen Fahrt mehrmals die Gelegenheit bei einer Polizeikontrolle auszusteigen und uns aufzuwärmen. Als wir gegen 1 Uhr (oder war es schon 2?) erneut angehalten wurden, durften wir sogar unser Gepäck kontrollieren lassen. Unsere Sorge, dass wir mitten in der Nacht ankommen würden erwies sich als grundlos, es war bereits 7 Uhr, als wir in Valencia umstiegen. Unser Ziel war Maracay, eine Stadt etwa 1,5 Stunden von Caracas entfernt, wir hatten keine Lust auf Großstadtstress zum Schluss.

Dank des billigen Benzins und der vielen Privatautos dauerte die Fahrt nach Maracay anstatt einer halben mehr als 2 Stunden, denn die Autobahn war die ganze Strecke hindurch verstopft. Das nutzten die vielen Männer allen Alters im Bus aber vortrefflich aus, um mit den Mädels eines immer wieder vorbei fahrenden anderen Busses lasterhafte Worte auszutauschen. :-) Schließlich kamen wir aber doch an, nahmen uns ausnahmsweise ein Taxi bis zu einem Hotel und blieben den ganzen Tag dort. Zu sehen gab es ja sowieso wenig in der Stadt. Einzig das italienische Restaurant, in dem wir unser Mittagsmenü vernaschten ist erwähnenswert, denn es handelte sich tatsächlich um süditalienische Auswanderer und die Tochter des Hauses erzählte uns eine rührende Geschichte über ihren über alles geliebten Vater, der bei einem Besuch in Italien starb.

Am Vormittag des nächsten Tages machten wir uns auf nach Caracas, zum Flughafen. Nachdem wir unsere Rechnung bezahlt hatten fragten wir nach einem Bus zum Busbahnhof. Die erschreckende Antwort: „Heute gibt’s keine Busse, heute wird gestreikt!“ Wir wussten jetzt nicht so recht was das bedeuten soll. Streiken nur die Stadtbusse in Maracay oder alle Busse landesweit? Wie sollten wir in so einem Fall unseren Flug um 17.15 erreichen?

Es blieb uns wieder nur das Taxi, um zum Busbahnhof zu kommen. Anscheinend war an diesem Tag Taxifahrer der beliebteste Beruf, denn praktisch jedes vorbeifahrende Auto hatte irgendwo eine Tafel mit der Aufschrift „Taxi“, auf dem Dach, auf der Windschutzscheibe, oft auch nur als loses Schild am Armaturenbrett. Wir wollten aber zur Sicherheit ein lizensiertes Taxi und es dauerte lange bis wir ein solches fanden. Der Weg zum Busbahnhof dauerte noch länger, denn, wie immer, waren die Straßen verstopft und Schritttempo angesagt. 

Am Busbahnhof dann die Erleichterung. Es gab Busse nach Caracas, noch dazu startete gerade in diesem Moment einer. Jetzt konnte uns nur noch Stau auf der Autobahn aufhalten. Glücklicherweise kam es aber nicht soweit. Sobald wir das Verkehrschaos in der Stadt hinter uns gelassen hatten ging es recht flott dahin. Die Straßen in Venezuela sind im Vergleich zu anderen Ländern ausgezeichnet, meist mehrspurig. Das hinderte den Busfahrer aber nicht daran, mitten auf der Autobahn stehen zu bleiben um Leute ein-  und aussteigen zu lassen. Nach knappen 2 Stunden Fahrt durch eine am Ende wunderschöne Hügellandschaft erreichten wir den westlichen Busbahnhof von Caracas. Auch hier streikte allerdings der Stadtverkehr. Zusammen mit einer Dreiergruppe Franzosen, die zufällig im gleichen Bus waren, suchten wir uns ein Taxi. Ein Venezolaner wollte den Franzosen helfen und ihnen den Taxistand zeigen, kannte sich aber selbst nicht so recht aus. Wir mussten den Busbahnhof zwei Mal durchqueren bis wir endlich die Taxis fanden.

Anja und ich waren sehr darauf bedacht ein lizensiertes Taxi zu nehmen und gaben uns erst durch das Zeigen eines Taxiausweises zufrieden. Die Taxifahrt war dann aber trotz aller Bedenken (man hört ja so Einiges über Venezuela) sehr angenehm und lehrreich. In einem über 20 Jahre alten Cadillac durchquerten wir die Stadt und fuhren zur Küste hinunter, denn Caracas liegt, total überraschend für uns, nicht an der Küste, sondern etwa 20 Kilometer im Landesinneren.

Der Taxifahrer war sehr interessiert an uns, woher wir kamen, wie uns Venezuela gefallen würde und wo wir hin wollten. An Gesprächsstoff mangelte es nicht. „Der ist doch verrückt!“ sagte unser Fahrer auf Hugo Chávez, den venezolanische Präsidenten angesprochen, „er redet und redet und redet und macht gar nix. Natürlich lieben ihn die Leute in den Armensiedlungen, aber in Wirklichkeit ist er verrückt“ Seit Jahren steige die Kriminalität und der Tourismus ginge zurück. „Früher fuhren ganze Busse voller Touristen hier vorbei, heute gibt es nichts mehr von dem“ beklagte er sich. „Es ist einfach zu gefährlich hier, erst letzte Woche haben sie einen Deutschen umgebracht. Er wollte einfach einen Hotdog essen und für ein Paar Bolivares haben sie ihn umgebracht!“ Von der Schönheit seines Landes war er aber ohne jeden Zweifel überzeugt. Wir fanden es schade, dass wir keine Zeit mehr hatten, dieses überaus interessante Land näher kennenzulernen.

Natürlich gab es auch auf dem Weg zum Flughafen wieder Stau. „An manchen Tagen brauche ich 5 Stunden hinunter zum Flughafen“, sagte unser Fahrer, „aber heute ist es relativ gut. Zum Glück seid ihr so früh unterwegs, später wird der Stau noch größer!“ Ohne Probleme erreichten wir den internationalen Flughafen von Caracas, checkten ein und bezahlten die notwendige Ausreisesteuer. Bei den Sicherheitskontrollen lief uns sogar die kamerunische U20- Nationalmannschaft im Fußball über den Weg, die 2 Tage zuvor bei der Weltmeisterschaft in Kolumbien im Elfmeterschießen ausgeschieden war. Ein sehr bewegender Moment.
Mit gemischten Gefühlen bestiegen wir nach 142 Tagen und mit 38 neuen Stempeln im Reisepass unsere Lufthansa Maschine, einerseits traurig, dass unser Abenteuer nun ein Ende fand, andererseits auch froh ins alte Europa zurückzukehren, in einen geregelten Tagesablauf und mit fixem Schlafplatz. So endet unsere Reise, wie sie begonnen hatte, im Flugzeug :-) Sie wird uns ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

Donnerstag, 22. September 2011

Tayrona Nationalpark


Am 7. August brachen wir in den Tayrona Nationalpark, gleich östlich von Santa Marta auf. Dieser Küstenfleck lockte mit weißen Karibikstränden und wildem Urwald und gilt als einer der schönsten Flecken in Kolumbien. Mehrmals hatte man uns in den vergangenen Tagen eine Bootstour dorthin angeboten, meist mit desinteressiertem Blick und nicht unbedingt einladend. Wir nahmen aber den Bus, der weniger als ein Fünftel davon kostete. Zuerst ging es im Minibus von Taganga aus zum Markt von Santa Marta, wo wir uns mit Proviant, leckeren Mangos und einer etwas überreifen Zapote ausrüsteten. Nach einer knappen Stunde im heißen Bus kamen wir am Parkeingang an und hatten gleich einmal Grund uns zu ärgern. 

Noch vor dem Parkeingang standen zwei Soldaten und eine Art Aufpasser und sagten, dass Plastiksäcke im Park nicht erlaubt seien. Blöderweise hatten wir einen 5 Liter Sack Wasser dabei, der überhaupt nicht ging. Was nun? Diskutieren half nichts, wir mussten diesen Sack Wasser los werden. Auch die Argumente, dass Plastikflaschen und Plastiksäcke im Grunde aus dem gleichen Material bestehen und es relativ egal sei, ob ich einen Plastiksack oder eine Plastikflasche in den Wald werfe, zogen nicht. Im Gegenteil, wir wurden eher für diese Ansichten ausgelacht, denn das kann doch nicht das gleiche Material sein, wenn das eine hart und das andere weich ist… Also mussten wir uns damit abfinden, dass es gutes und böses Plastik gab. Aus tiefstem Mitgefühl heraus, zumindest taten sie so, gaben sie uns zwei leere Plastikflaschen, in die wir, nach gründlichem Auswaschen, unser Wasser umfüllten. Das schlimmste an der ganzen Geschichte war aber, dass während wir mit diesen Idioten diskutierten mindestens 5 Autos in den Park fuhren, die von diesen selbsternannten Umweltaktivisten gar nicht beachtet wurden und von denen mindestens 2 selbstverständlich Wasser in Plastiksäcken dabei hatten. Es dauerte lange bis wir den Ärger über diese lächerliche Schikane überwunden hatten.

Am eigentlichen Parkeingang waren wir einmal mehr zu alt für den Studentenrabatt :-). Ein junges kolumbianisches Paar sah, dass wir zu Fuß unterwegs waren und bot uns gleich an, uns bis zum Parkplatz ein paar Kilometer weiter mitzunehmen. Sie taten ihr bestes, um uns wieder etwas aufzumuntern und tatsächlich können wir festhalten, dass die Menschen in Kolumbien im Allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit sind – solange man in keine geschäftliche Beziehung mit ihnen tritt. Vom Parkplatz aus wanderten wir mit unseren Wasserflaschen in Richtung Arrecifes, wo wir die Nacht verbringen wollten. Der Weg war sehr gut ausgebaut, oft führte eine Holzkonstruktion über sumpfige Abschnitte und Treppen erleichterten den Auf- oder Abstieg an vielen Stellen. Wir gingen einmal mehr durch den Dschungel, hörten aber das Meer zu unserer Rechten rauschen. Es war Sonntag und offensichtlich nutzten viele Ausflügler den freien Tag, sodass wir das eine oder andere Mal etwas in den Stau kamen.

Nach ungefähr einer halben Stunde erreichten wir den ersten Strand. Schwimmen war hier verboten, die Brandung und starke Strömungen rissen einer Tafel nach bereits über 100 Menschen in den Tod. Zwar war es bewölkt, dennoch war der Sand recht heiß und Anja hatte schwer zu leiden mit ihren Sandalen. Kurze Zeit später erreichten wir den Strand von Arrecifes, wo es ein paar Unterkünfte gab. Wir folgten unserem lonely planet und suchten uns unsere Hängematte etwas weiter weg vom Strand.

Ein Strand im Nationalpark Tayrona

Die Tafel im Vordergrund fordert die Besucher auf nicht Teil der Statistik zu werden, laut der über 100 Menschen an diesem Strand ertranken.

Unterwegs im heißen Sand

 Unsere Unterkunft im Dschungel

Später spazierten wir am Strand entlang, setzten unsere Fußspuren in den Sand und erkundeten etwas die Gegend. Natürlich verirrten wir uns daraufhin gleich im Wald und mussten am Ende anstatt einer Abkürzung einen großen Umweg machen. Dafür fand ich eine relativ frische Kokosnuss, die ich gleich einmal mitnahm und in der Unterkunft in mühevollster Arbeit etwa eine Stunde lang mit unserem 1,80 Dollar-Messer bearbeitete bis ich endlich die äußere, faserige Schale entfernt hatte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, schmeckte ausgezeichnet und brachte uns das Ansehen einer Gruppe junger Schweizer ein.
 
Der Strand in Arrecifes


 



Am nächsten Tag starteten wir früh, denn unser Weg war weit. Alle paar Gehminuten öffnete sich hier an der Küste eine kleine Bucht mit wunderbaren Stränden. Unser erstes Ziel, La piscina, lag etwa eine halbe Stunde von der Unterkunft entfernt und wir waren die ersten dort. Eine natürliche Barriere verhinderte, dass die Brandung bis an die Küste vordringen konnte und so war das Wasser ruhig und angenehm. Wir nutzten das schöne Wetter am Vormittag zum entspannen, backten einen Sandkuchen und aßen unsere Zapote, die in Saftform wesentlich besser schmeckt.



Hille mit Zapote


Gegen Mittag gingen wir zum etwa 15 Minuten entfernten Cabo San Juan. Zwei wirklich traumhafte kleine Strände mit angenehm grobkörnigem Sand breiteten sich hier aus. Wir suchten uns einen schattigen Platz unter den Palmen und genossen den Tag. Auch hier wurden wir angesprochen, ob wir denn nicht mit dem Schiff nach Taganga zurück fahren wollten, aber wir hielten uns für schlau und hatten vor den Park der Breite nach zu durchqueren und an der Hauptstraße einen Bus anzuhalten. Der Plan war auch ziemlich schlau, die Umsetzung weniger. 

 Der Strand von Cabo San Juan

Gegen 15 Uhr brachen wir auf, hinauf auf einen Hügel, wo die präkolumbische Stätte Pueblito Relikte aus der Zeit der Tayrona zeigte. Zwar waren es nur knappe 300 Höhenmeter, doch der Weg war steil, es war unglaublich heiß und schwül und nach so viel entspannen am Strand kamen wir gehörig ins Schwitzen. Höhepunkt des Aufstiegs war eine Horde wilder Affen und die Begegnung mit einer Korallennatter (laut Wikipedia eine tödliche Giftschlange), die quer über den Weg lag, aber kein Interesse an uns zeigte. Als wir endlich Pueblito erreichten dachten wir das Schlimmste hinter uns zu haben. Aber anstatt die hier lebenden Indigenen nach dem Weg zu fragen gingen wir einfach weiter, in der Meinung, dass die Richtung schon ungefähr stimmt. Tat sie nicht. Nach einiger Zeit realisierten wir, dass wir auf einem falschen Weg waren, der uns wieder hinunter zur Küste führte. Wir waren schon sehr erschöpft, hatten kein Wasser mehr und überhaupt keine Motivation den Berg wieder hinauf zu gehen. Über alte Stufen und große, teilweise rutschige Steine ging der Weg steil zurück nach Cabo. Zwischendurch verirrten wir uns ein weiteres Mal, da wir beim besten Willen nicht erkennen konnten, wie der Weg weiter ging. Zwar sind im Nationalpark Wegweiser und Schilder aufgestellt, die einem sogar verraten wieviel Prozent des Weges schon bewältigt sind, aber komischerweise stehen diese Schilder immer nur dort, wo der Weg eh eindeutig ist. Bei Weggabelungen oder unübersichtlichen Stellen sucht man vergeblich nach einem Hinweis.

Als wir total erschöpft (besonders mir ging es recht schlecht) in Cabo ankamen bemerkten wir auch, dass der Weg, den wir bergauf genommen hatten auf keiner Karte vorkommt und wohl den Indigenen als Pfad dient. Was nun? Boote gab es keine mehr und am nächsten Tag wollten wir bereits weiter nach Venezuela. Wir entschieden uns zu einem Gewaltmarsch. Ich übertreibe jetzt ein Wenig, denn der Weg zurück zum Ausgang führte mehr oder weniger flach entlang der Küste, dennoch war dieser Tag für mich der anstrengendste der gesamten Reise. Die Sonne stand bereits sehr tief als wir aufbrachen und das Gehen im Sand war schwierig. Unterwegs kauften wir uns dann doch noch ein total überteuertes Wasser, denn besonders mein Durst war schon quälend.

Wir erreichten Arrecifes bei Sonnenuntergang. Ein Mädchen sprach uns hier an, ob wir denn noch zurück zum Ausgang gehen würden. Wir konnten nicht nein sagen und plötzlich hatten wir 4 Francokolumbianer mit Trolleys, Flipflops und ohne Lampe im Schlepptau. Es war eine knappe Stunde bis zum Parkplatz und wir wussten, dass es bis dahin stockdunkel sein würde. Also mahnten wir zur Eile, mussten uns aber am Ende der Geschwindigkeit der beiden Pärchen anpassen, denn, wie gesagt, sie waren in Flipflops unterwegs und hatten keine Lampe und wir konnten sie doch nicht im Dschungel zurück lassen. Ich ging ohne Licht voraus, hinter mir kamen die 2 Mädchen, dann Anja mit unserer Lampe, mit der sie allen leuchten musste und am Ende die zwei Burschen. Es war sehr mühsam und frustrierend ständig warten zu müssen und sich mehr oder weniger Schritt für Schritt weitertasten zu müssen. Kurz vor dem Ziel gingen wir dann noch ein letztes Mal den falschen Weg, was Anja mit einem Schritt in knöcheltiefen Matsch bezahlte und dabei beinahe ihre Sandale verlor, aber ein herzhafter Griff eines Franzosen in den Schlamm konnte ihn retten.

Vom Parkplatz wären es noch mehrere Kilometer bis zum Ausgang und damit zur Straße gewesen. Glücklicherweise saß ein Mann dort, wohl eine Art Nachtwächter, und dieser konnte per Handy einen Shuttle auftreiben. Es war weit nach 20 Uhr als wir endlich die Hauptstraße erreichten und nach etwas Warten ein Bus uns zurück nach Santa Marta brachte. Der Busfahrer war sogar so nett und brachte uns direkt zu einer Straße, wo auch die Minibusse nach Taganga vorbei fuhren und schneller als erwartet waren wir zurück im netten Fischerdörfchen. Es war auffallend dunkel an diesem Abend, aber nicht dunkel genug um zu bemerken, dass es im Ort keinen Strom gab :-). Wir kauften uns gleich einen 5 Liter Sack Wasser, noch bevor wir zu unserer Unterkunft gingen. Alles schien bereits zu schlafen und so mussten wir ans Fenster klopfen, damit uns jemand aufmachte. Am Ende waren wir aber glücklich und stolz darauf diesen Tag bewältigt zu haben.

Dienstag, 20. September 2011

Taganga

Nach der anstrengenden Ciudad Perdida Tour wollten wir uns ein paar entspanntere Tage gönnen. Taganga eignet sich hervorragend dafür. Dieser winzige Ort ganz in der Nähe der großen Stadt Santa Marta war wohl früher mal ein Fischerdorf, ist aber mittlerweile als Touristen- bzw. Hippieort bekannt. Gleich am 3. August machten wir uns einen faulen Vormittag, bevor wir in die Tauchschule Octopus gingen und uns auf unseren Kurs vorbereiteten. In einem Gott sei Dank klimatisierten Raum durften wir uns mehrere Stunden lang Instruktionsvideos zum Thema Tauchen anschauen und nach jedem Kapitel Fragen beantworten. Ganz schön anstrengend und mühsam immer wieder das gleiche zu sehen und besonders der letzte Teil war sehr stark von Eigenwerbung für die Angebote von PADI (internationale Tauchlehrerorganisation) geprägt. Der Tag war mit dem Video schauen schon fast hinüber, also entschieden wir uns dafür gleich das vorgeschriebene Gesamtquiz (100% richtig, *angeb*) und die Endprüfung (96% richtig und zwar ganz ohne zu schwindeln :-) ) abzulegen, damit wir uns in den kommenden Tagen ganz auf das Tauchen konzentrieren konnten.

Nach insgesamt 5 Stunden in der Tauchschule waren wir endlich mit allem durch und gönnten uns zur Belohnung einen Fruchtshake. Anja war eher den säuerlichen Früchten wie Lulo und Maracuja zugetan, während ich mehr für die cremigeren wie Mango oder Zapote (die Namen der anderen Früchte haben wir leider vergessen) schwärmte. Ein solcher Fruchtshake wurde von nun an ein tägliches Ritual.

Die Sonne stand schon tief als wir noch einen kurzen Spaziergang über den nicht besonders schönen, aber dafür nahen Dorfstrand machten und doch tatsächlich Laura von der Ciudad Perdida Tour wieder trafen. Sie war gerade aus dem nahen Nationalpark Tayrona zurück gekehrt und kam aus dem schwärmen gar nicht mehr heraus.

Sonnenuntergang am Strand von Taganga

Am nächsten Tag ging es endlich los. Pünktlich um 8 traten wir in der Tauchschule an und lernten unseren zuckersüßen Tauchlehrer Felipe kennen, ein junger Sunnyboy, klein und zierlich, aber mit großem Herz und Begeisterung für den Tauchsport. Wir bekamen einen Anzug und Flossen und los gings, hinaus aufs Meer. Unser erster Tauchgang an der Playa Granate war geprägt von Übungen in geringer Wassertiefe. Nach einer etwa einstündigen Pause am Strand, wo die Tauchlehrer ihr fröhliches Gemüt durch kindische Spielereien auslebten, ging es dann weiter. In bis zu 15 Metern Tiefe tauchten wir an La Pesera, einem nahe gelegenen Riff entlang und kamen aus dem Staunen über die bunte Welt dort unten nicht mehr heraus. Eigentlich wollten wir noch viel länger im Wasser bleiben, aber leider ging uns irgendwann die Luft aus, das heißt mir, denn Anja ging mit dem kostbaren Gas viel sparsamer um.

Am Nachmittag, nach dem Fruchtshake, fuhren wir nach Santa Marta um einige Dinge einzukaufen. Unsere erste Station, ein Einkaufzentrum am Stadtrand entpuppte sich aber als suboptimal, denn es bestand praktisch ausschließlich aus menschenleeren Nobelboutiquen. Dafür fanden wir dann im Zentrum auf der Marktstraße wonach wir suchten.

Tag 2 des Tauchkurses war ebenfalls wundervoll. Beim 3. Tauchgang machten wir noch ein paar Übungen, aber spätestens ab dem 4. lag der Fokus auf dem Spaß, den wir nun wahrlich hatten. Wir sahen Korallen und Fische in allen Variationen und bekamen sogar einen red lionfish (Pazifischer Rotfeuerfisch) zu Gesicht. Dieser eigentlich nicht heimische Giftling kam laut den Tauchlehrern vor etwa 2 Jahren in die Gegend um Santa Marta und ist eine Plage, weil er sich unkontrolliert vermehrt. Seit er in den 1990ern vermutlich aus Aquarien im Süden der USA entkommen ist (oder frei gesetzt wurde) verbreitet er sich in der gesamten Karibik und verdrängt die heimischen Arten. Darum ist jede Tauchschule verpflichtet so viele dieser Fische abzuschießen wie möglich, um die Population zu kontrollieren.

 Red lionfish. Dieser giftige Genosse ist eine echte aber wunderschöne Plage

Zu Mittag, nach dem Tauchen, ließen wir uns an der Playa Grande, einem Strand nahe Taganga, absetzen. Er war ziemlich voll, ein Restaurant stand neben dem anderen. Deren Besitzer sprangen bei jedem Ausländer sofort auf und versuchten hartnäckig ihr Angebot anzubringen. Wir genossen dennoch den Nachmittag am warmen Strand. Besonders lustig fanden wir ein älteres deutsches Pärchen, das wohl ihren letzten Tag in Kolumbien verbrachte und uns bevor sie gingen noch 2 Tuben Sonnencreme schenkten.

Hille entspannt

Die Playa Grande von oben. Jedes Dach ist ein Restaurant mit so vielen Sitzplätzen, dass, wäre jedes Restaurant voll, die Leute gar nicht auf dem Strand Platz hätten.

 Auf dem Weg zurück nach Taganga.

Als die Sonne langsam unterging, spazierten wir die 20 Minuten über die Klippen zurück ins Dorf. Für heute Abend wollten wir uns etwas Besonderes gönnen und suchten die Strandpromenade nach einem Cocktail ab. Bald setzten wir uns in einen Laden mit vernünftigen Preisen. Glücklicherweise bestellte ich die zwei Caipirinhas mit viel Cachaça, woraufhin mich die etwas am falschen Platz wirkende Kellnerin verdutzt anschaute und fragte, was denn Cachaça sei. 
„Ja wie macht ihr denn einen Caipirinha?“ fragte ich.
„Mit Wodka.“ so die Antwort.
„Und was ist dann der Unterschied zu Caipiroska?“
„Caipiroska? Was ist das?“
„Das steht doch draußen an der Tafel!“

Ein Blick in das Rezeptbuch half wenig (Caipirinha gabs mit Vodka, Caipiroska gar nicht) und wir beschlossen dann doch recht übereinstimmend, uns einer anderen Bar zuzuwenden. Zufällig kam uns ein junger Mann mit einem Schild „Happy Hour, cocktails 2 for 1“ entgegen. Ganz unauffällig folgten wir ihm und schon hatten wir unsere Cocktailbar gefunden. Wieder fragten wir, wie denn ein Caipirinha hier gemacht werden würde und bekamen zu unserem Erstaunen erklärt, dass es hier keinen Cachaça gäbe (zumindest kannten sie es aber) und stattdessen Rum verwendet würde. Wir ließen uns darauf ein und waren von dem braunen Getränk am Ende sehr angetan, denn das Mischverhältnis war ein recht interessantes. Etwas beschwipst kamen wir an diesem Abend zurück in unsere kleine, gemütliche Familienunterkunft, die einem Freund der Tauchschule gehörte und wo jeden Abend das Boot geparkt wurde.

Schneller als wir wollten kam der letzte Tag des Tauchkurses. Wieder machten wir zwei Tauchgänge und tauchten bis zu 18 Meter tief, entlang von Riffen und sogar durch einen kleinen Tunnel. Ich bemühte mich sehr mit der Atemluft sparsam zu sein, trotzdem war ich der Grund, dass wir wieder auftauchten. Zurück in der Tauchschule wurden alle Formalitäten erledigt und wir bekamen unsere provisorischen Zertifikate, dass wir nun open water diver sind. Stolz waren wir an diesem Tag.

Hier noch ein paar wunderbare Bilder vom Tauchen:

Muräne

 Schwamm
 
Dünnes langes Fischding, das gabs auch auf Galapagos

Fisch mit Flügeln, die er immer auf der Flucht ausbreitete





Am Nachmittag entspannten wir am Dorfstrand. Zwar ist der nicht besonders schön und ziemlich überfüllt, zumal auch noch Samstag war, aber wir hatten keine Lust weit zu gehen, sondern uns war eher nach relaxen zumute. Das hatten wir auch nötig, denn die kommenden zwei Tage hatten es noch einmal ziemlich in sich…

Ciudad Perdida


Am 28. Juli erwachten wir topfit in Santa Marta. Wir hatten uns für diesen Tag vorgenommen, eine geeignete Agentur zu finden, mit der wir zur Ciudad Perdida, der verlorenen Stadt der Tayrona, wandern wollten, denn auf eigene Faust darf man sich nicht auf den Weg machen. Zwar zählt die Ciudad Perdida zu den Hauptattraktionen Kolumbiens, doch gibt es lediglich 4 Agenturen, die eine Tour dorthin anbieten. Als wir am späten Vormittag von unserem Hotel aufbrachen wussten wir das allerdings noch nicht. Wie üblich hatten wir vor eine Agentur nach der anderen abzuklappern, sie etwas gegeneinander auszuspielen und eine Ermäßigung auszuhandeln. Bis auf eine einzige konnten wir aber keine in Santa Marta finden und den dort verlangten Preis wollten wir (noch) nicht zahlen. Weder längeres Suchen noch der lonely planet konnten uns helfen und wie das Schicksal so spielt war gerade an jenem Tag ein großes Fest in der Stadt, sodass die Touristeninformation noch dazu geschlossen war. Zu allem Überfluss begann es dann auch noch zu regnen.

Wir gaben aber nicht auf und hatten die Idee nach Taganga, einem kleinen, sehr touristischen Fischerdorf, etwa 10 Minuten von Santa Marta entfernt, zu fahren, in der Hoffnung dort noch weitere Touranbieter zu finden. Offensichtlich wurde der Bau einer Kanalisation in Santa Marta relativ stiefmütterlich behandelt, denn bald stand das Wasser in den Straßen. Zwar hörte der Regen immer mal wieder kurz auf, aber nur um danach umso heftiger wieder loszubrechen. Wegen des Festes war die Straße, von der aus die Busse nach Taganga fahren für den Verkehr gesperrt und niemand wusste so recht, welche Route sie stattdessen nehmen. Das hielt die Leute aber nicht davon ab, uns eine Richtung zu zeigen. So gingen wir mal links, mal rechts, dann wieder zurück, kreuz und quer, teils auf rutschigen Gehsteigen, teils durch knöcheltiefes Wasser, bis wir nach einer Stunde waschelnass endlich einen Ort fanden, wo die Busse auch wirklich vorbei kamen. Wir waren schon kurz davor aufzugeben als uns endlich ein Bus mitnahm.

In den Straßen des überfluteten Santa Marta

In Taganga fanden wir dann tatsächlich eine andere Agentur, die aber den gleichen Preis verlangte und deren Mitarbeiter nicht den kompetentesten Eindruck machten. Aber wir waren müde, es wurde bereits langsam dunkel und wir wollten unbedingt zu diesem geheimnisvollen Ort. Also buchten wir die Tour. Glücklich und erleichtert fuhren wir zurück in unser Hotel und freuten uns schon sehr auf den nächsten Tag.

Eigentlich war abgemacht gewesen, dass wir um 8 Uhr mit dem Auto vom Hotel abgeholt werden sollten. Um 8.30 kam dann endlich ein Mann, der uns aufforderte zu Fuß mit ihm mitzugehen. Wir folgten ihm samt Gepäck einmal quer durch die Innenstadt zur Filiale der Agentur in Santa Marta. Dort empfing uns eine junge Dame, der wir lange und ausführlich erklärten, dass unser Gepäck ins Büro nach Taganga gebracht werden sollte, weil wir nach unserer Rückkehr dort bleiben wollten. Sie schrieb sogar einen Zettel und klebte ihn auf unsere Rucksäcke. Soweit so gut. Einige Zeit später kam ein zweiter Mann und wir gingen gemeinsam zu einem Pickup. Als wir das Gefährt sahen wurden wir bereits etwas skeptisch. Wir sollten auf den Bänken auf der Ladefläche Platz nehmen, was wir taten, aber wohl fühlten wir uns nicht. Das Auto hatte eindeutig mehr Jahre auf dem Buckel als wir, an mehreren Stangen standen Schrauben in Kopfnähe vor, alles war dreckig, wackelte und quietschte. Unsere Beschwerden über den Zustand des Autos, v.a. bei dem Preis, den wir bezahlt hatten trafen aber auf Unverständnis. Es dauerte etwa eine Stunde bis Laura, eine Mexikoamerikanerin mit Familie in Kolumbien zustieg, denn unsere beiden Begleiter taten sich etwas schwer damit die Straße zu finden, wo sie abgeholt werden sollte und sie mussten mehrfach nach dem Weg fragen. Bei diesem Stopp wurde mir angeboten, dass ich ja vorne sitzen könne, weil hinten wenig Platz sei. Der Plan wurde dann aber wieder revidiert, weil die Vordertüre nicht zu ging und der Beifahrer sie zuhalten musste. Sehr professionell. Nun wurde es aber besser. Zunächst holten wir Ina (Deutschland) aus ihrem Hostal und am Ende stieg noch ein kanadisches Pärchen ein. Wir bekamen sogar ein besseres Auto in Aussicht gestellt und tatsächlich konnten wir wenig später in einen Jeep mit echten Sitzen umsteigen.

Nach etwa einer Stunde Fahrt verließen wir die Hauptstraße und bogen nach rechts in die Berge. Unser Begleiter, der uns vom Hotel abgeholt hatte, stieg nun aus und stellte sich hinten auf die Stoßstange, damit Ina auf dem Vordersitz mehr Platz hatte. „Das geht erst hier, weil auf der Hauptstraße die Polizei so pingelig ist“ war sein Kommentar dazu. Der nun eingeschlagene Weg führte sehr holprig einen Hügel hinauf, rund um uns herum war nur Urwald. Nach einer Pinkelpause bei ein paar Hütten ging es weiter, nun aber bergab. Die Straße wurde nun immer schlechter und ständig kamen uns Soldaten schwitzend und zu Fuß entgegen. Kurz vor dem Ziel, dem Örtchen Machete, wagte unser Fahrer einen kurzen Blick nach links wo mehrere Kühe grasten und schon blieb das Auto im Schlamm stecken, er war nämlich von der trockenen Fahrspur abgerutscht. Es bedurfte einiger vergeblicher Versuche bis unser Chauffeur endlich den Allradantrieb einschaltete und damit das Auto befreien konnte.

In Machete empfing uns unser Guide, Diego. Er geleitete uns in ein Restaurant, wo wir unser erstes Mittagessen, Weißbrot mit Salat, Wurst, Käse und Salsa Rosada (so eine Sauce mit viel Chemie), einnahmen. Zwei junge und fröhliche Iren warteten bereits auf uns. Während des Essens kam ein wirklich furchtbar aussehender, bis auf die Knochen abgemagerter Straßenhund, um zu betteln. Mein Versuch, ihm ein Stück der eher mäßig schmeckenden Wurst zu geben scheiterte aber, denn ein viel stärkerer, besser genährter Hund schnappte ihm die Wurst einfach weg. Wir fanden das sehr traurig zum Ansehen, aber die Natur kennt nun mal nur das Gesetz des Stärkeren.
Wie bestellt fing es gerade als wir loswanderten zum Regnen an. Wir dachten uns noch nichts Böses dabei, wir hatten ja den Regenschutz für die Rucksäcke. Also spazierten wir fröhlich dahin, verließen den Ort und gingen einen breiten Weg entlang. Immer wieder kamen uns Wanderer entgegen, teils recht dreckig und mit erschöpftem Gesichtsausdruck, aber stets glücklich. Es dauerte keine halbe Stunde da kamen wir zum ersten Fluss, den es zu durchqueren galt. Zuversichtlich wie wir waren zogen wir brav unsere Schuhe aus und wateten barfuß durch das Wasser. Keine 200 Meter später wartete schon der nächste Fluss, also war es nicht der Mühe wert die Schuhe dazwischen wieder anzuziehen. Der Regen wurde nun immer heftiger. Diego schien etwas gestresst zu sein und mahnte zur Eile.

Mitten im Regen mitten im Dschungel

Wir gingen einen Fluss entlang, mal bergauf, mal bergab. Als die Stelle kam, an der wir auch diesen durchqueren sollten meinte Diego, dass wir sowieso durch und durch nass werden würden und es sich nicht auszahle die Schuhe auszuziehen. Na gut, also durch das kniehohe Wasser samt Schuhen. Ein zunächst ungutes Gefühl. Aber Diego sollte recht behalten. Bald kamen wir uns wie in einem Tropensturm vor. Es goss aus Eimern, aber der warme Regen war sehr angenehm auf der Haut, hie und da sah man einen Blitz. Es ging jetzt steil bergauf. Unsere Kleider klebten an unseren Körpern und waren schwer, aber wir hielten das relativ hohe Tempo durch und Anja übernahm nach einiger Zeit sogar die Führung der Gruppe. Unermüdlich kämpften wir uns den Hügel hinauf, obwohl uns schon regelrechte Bäche entgegen kamen. Nach über einer Stunde erreichten wir einen kleinen Unterstand und bekamen eine ausgezeichnete Wassermelone als Snack serviert. Die beiden Iren waren mit einem anderen Guide bereits voraus gegangen, warteten hier aber auf uns. Irgendwann sagte einer der beiden zu mir: „Hm, ich weiß nicht ob hier, unter einem Wellblechdach der sicherste Ort bei einem Gewitter ist…“

Alle zusammen brachen wir wieder auf als der Regen leicht nachließ. Das war aber nur ein Trick des Wettergottes sein, um uns zum Weitergehen zu verleiten. Bald goss es wieder, als stünde die Apokalypse bevor. Der Weg ging nun nicht mehr so steil bergauf und nach einiger Zeit erreichten wir einen weiteren Unterstand, wo wir rasten konnten. Ich hatte bereits riesigen Durst und kein Wasser dabei, denn in der Agentur hatte man uns gesagt, Wasser wäre ab dem Mittagessen inkludiert. Dem war nicht so. Kurzerhand schnappte ich mir deshalb einen herumliegenden Becher und füllte ihn mit dem Regenwasser aus einem herumstehenden Topf. Nicht alle Gruppenmitglieder hielten das für eine gute Idee, aber mein Magen machte mir während der ganzen Tour keine Probleme. Der Unterstand war übrigens nicht unbedingt clever angelegt, er stand nämlich direkt an einem sehr steilen Hang. Immer wieder fielen Erdklumpen von dieser völlig aufgeweichten Wand herunter und ließen Schlimmes erahnen.

Erneut ließ der Regen leicht nach als wir weiter gingen. Erneut war das nur von kurzer Dauer. Nun ging es sehr steil bergab, durch Wasser und Schlamm. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir endlich unsere erste Unterkunft und ein Dach unter dem wir Schutz fanden. Ein gewaltiger Fluss brauste hier vorbei und bald hieß es, unsere Hängematten seien auf der anderen Flussseite, aber eine Überquerung derzeit nicht möglich. Wir müssten warten bis das Wasser sinkt. Tolle Aussichten. Für uns schien es undenkbar, dass der Fluss in der nächsten Zeit zurückgehen könnte, so voll war er, außerdem regnete es immer noch. Dennoch machten wir das Beste aus unserer Situation. Ein Blick in unsere Rucksäcke verdarb uns aber gleich wieder die Laune. Zwar hatte mein Regenschutz den Großteil des Wassers abwehren können, aber eben nur den Großteil. Wie sich herausstellte hatten wir praktisch gar nichts Trockenes mehr zum Anziehen. Also suchten wir uns einen Platz auf einer Wäscheleine und hängten alles, Schlafsäcke, Unterwäsche, t-Shirts usw. auf. Besonders die Sachen in Anjas kleinem Rucksack waren klatschnass, aber es half ja nix :-) Wenigstens war es (im Gegensatz zum Torres del Paine Nationalpark) warm.

Es wurde bereits dunkel als tatsächlich der Wasserstand des Flusses zurück ging und wir den Fluss doch noch überqueren konnten. Anja schnappte sich ihren Bikini, ich hatte mein nasses Zeug gar nicht ausgezogen und ab gings ins Wasser. Wir mussten sehr aufpassen im Halbdunkel, denn zwischen den kaum erkennbaren Steinen, die als eine Art Pfad dienten war das Wasser immer noch hüfttief. Geschafft von 4 Stunden Regenwanderung, aber satt und froh über den Tag legten wir uns in unsere Hängematten. Obwohl ungewohnt und zunächst unbequem schliefen wir doch relativ gut darin.

Hängematten in der ersten Unterkunft

Am nächsten Morgen lachte uns die Sonne entgegen. Die beiden Iren und das kanadische Pärchen waren bereits um 5 Uhr früh aufgebrochen, denn sie wollten die Tour in 4 anstatt 5 Tagen machen. Wir hatten hingegen Zeit. Nach dem Frühstück holten wir unsere nassen Sachen (die übrigens kein bisschen getrocknet waren) von der anderen Flussseite und mussten dabei kaum noch ins Wasser steigen, so weit war der Fluss zurückgegangen. Wir schlüpften in unser nasses Gewand vom Vortag und machten uns auf zur nächsten Unterkunft. Anja, Ina und ich gingen voran, Laura und Diego folgten etwas weiter hinten. Der Weg führte zunächst leicht bergauf, vorbei an Wiesen und Weiden. Und an Kühen. Ein paar dieser Viecher standen mitten am Weg und waren nicht unbedingt gut auf Touristen zu sprechen. Anja wagte es als erste sich an einer Kuh mit Kalb vorbei zu schleichen, bemühte sich darum keine hastigen Bewegungen zu machen und etwas Abstand zur Kuh zu halten. Diese interessierte das aber gar nicht, sondern war der Meinung wir hätten hier nichts zu suchen und gab Anja mit ihren Hörnern einen Stoß in die Seite, nix Schlimmes, trotzdem unsympathisch.
Später ging es wieder durch den Urwald. Unterwegs entdeckte Diego wohl eine besonders giftige Schlange und warf sofort einen tödlichen Stein nach dem Tier, obwohl es nicht einmal auf dem Weg geschlichen war. Nach steilem Abstieg und einer weiteren Flussüberquerung machten wir an einem weiteren Fluss Rast. Hier konnte man wunderbar Baden und wir ließen uns nicht 2 Mal bitten. Der Weg in die nächste Unterkunft war von hier aus nicht mehr weit. Wir kamen an einem indigenen Dorf vorbei und erreichten bereits vor Mittag unser Ziel.

Kurz nach dem Baden im Fluss. In Schwimmhose durch den Wald

In der Herberge(mit ziemlich stinkenden Betten) machten wir am Nachmittag und am Abend nähere Bekanntschaft mit Diego und unserem Koch William, der zwar behauptete über 20 Jahre alt zu sein, aber eher aussah wie 16. Diego setzte sich zu uns und erklärte uns Vieles über die Kultur der hier lebenden Menschen. Es gibt zahlreiche Stämme und Gemeinschaften, die nach wie vor gemäß ihren Traditionen leben. All diese sind Nachfahren der Tayrona, einem Stamm, der die Cuidad Perdida erbaute und bewohnte. Als die Spanier Südamerika erreichten und eroberten machten diese Tayrona wohl Bekanntschaft mit den Conquistadores, wurden allerdings nie unterworfen, da die Spanier es nicht weit in die von Urwald überwucherten Berge der Sierra Nevada de Santa Marta schafften. Aus diesem Grund wurde auch die Ciudad Perdida von den Spaniern nie betreten. Dennoch war der Kontakt mit den europäischen Einwanderern alles andere als positiv. Vermutlich waren es eingeschleppte Krankheiten, die über Handelsbeziehungen mit den an der Küste lebenden Stämmen auch die Tayrona überkamen und sie stark dezimierten. So gaben sie ihre große Stadt im Dschungel irgendwann auf.

Heute schlagen sich die Indigenen erneut mit europäischen Eindringlingen herum, nämlich Touristen, die auf dem Weg zur verlorenen Stadt ihr Gebiet durchqueren. Wie uns Diego erklärte, zahlen die Guides den Gemeinschaften eine Art Transitgeld für die Touristen, womit die Dörfer etwas unterstützt werden. Insgesamt betrachten sie aber den wachsenden Tourismus mit Skepsis, denn sie fürchten um ihre Kultur. Deshalb wehren sie sich auch gegen Hubschraubertouren und den Bau von Seilbahnen und gestatten lediglich Wanderungen zu Fuß, um die Zahl der Touristen sozusagen durch natürliche Auslese zu begrenzen. Die Regierung unterstützte bisher die Indigenen, kaufte den Bauern, die im Laufe der Jahrhunderte ihre Felder immer weiter in den Dschungel hinein pflanzten, deren Land ab und übergab es den Indigenen zur Besiedelung. Allerdings wächst die Furcht vor der Errichtung eines Nationalparks in diesem Gebiet, mit dem sie auf einen Schlag all ihre Rechte und ihr Land verlieren würden, denn offiziell gehört das Land nach wie vor dem Staat und der hat natürlich großes Interesse am wachsenden Tourismus. 

Unsere kleine, aber feine Gruppe mit Anja, Diego, Laura und Ina (v.l.n.r.)

 Kokaequipment eines Indigenen. Im Vordergrund die getrockneten Blätter, dahinter ein Gefäß, in dem zerriebene Muscheln (Kalk) aufbewahrt wird, die benötigt werden, um die Stoffe aus den Blättern herauszuholen. Der gelbe Schaft besteht ebenfalls aus diesem Kalk und wird langsam und mühsam im Laufe des Lebens durch immer neues bestreichen aufgebaut. Geht er kaputt bedeutet das großes Unglück.

Diego sagte uns auch, dass sich die Guides vor Kurzem zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen haben, um eine stärkere Position gegenüber den Agenturen zu haben. Die Konsequenz war ein Abkommen wodurch die Guides verpflichtet waren sämtliche Kosten für Verpflegung, Unterkunft, Transport und Eintritte aufzulisten. Die Agenturen sprachen sich ihrerseits ab und schlugen einfach noch einmal 100% drauf, ohne allerdings aufzulisten wofür sie so viel Geld brauchen. So ergibt sich der überall gleiche Preis für die Tour. Eine Hälfte für den Guide und alle anderen Kosten und die andere Hälfte für die Agentur. Leider sieht aber das kolumbianische Gesetz vor, dass derartige Touren aus Versicherungsgründen nur über Agenturen verkauft werden dürfen, also hatten wir keine Wahl. Als wir das alles erfahren hatten, waren wir dann doch etwas verärgert, zumal praktisch jede Information, die wir im Büro der Agentur bekamen falsch oder unvollständig war. Abends vertrieben wir uns die Zeit mit Karten spielen. Wir führten erfolgreich Mau Mau in Kolumbien ein und William und Diego hatten einen Riesenspaß mit uns zu spielen.

Tag 3 begann bereits vor 7 Uhr. Wir mussten vor  Mittag ankommen, weil nachmittags die Flüsse bei Regen recht schnell anschwellen. Erstes Hindernis war einmal mehr ein Fluss. Dieses Mal gab es allerdings eine Seilbahn, die drüber führte. Naja, Seilbahn ist wohl etwas übertrieben, denn sie bestand lediglich aus einem Käfig, der mit zwei Seilen bewegt werden konnte. Diego zog den Käfig heran und überquerte als erster den Fluss. Ich wurde beauftragt, den Käfig zurück zu ziehen, damit die drei Frauen der Gruppe einsteigen konnten. Einzeln wurden nun Laura, Ina und Anja über den Fluss befördert. Als letzter war ich an der Reihe. Diego wollte zurück kommen, um mir beim Einsteigen zu helfen, doch ich war überzeugt, ich könne das allein. Das Einsteigen war auch nicht das Problem, allerdings vergaß ich das Seil richtig hinzulegen und so verfing es sich an einem Stein und war damit etwa 3 Meter zu kurz. Also steckte ich im Käfig direkt über dem Fluss fest. Etwas genervt sagte mir Diego ich solle mich nicht bewegen, obwohl ich mich einfach zurück ziehen und das Seil lösen hätte können. Stattdessen ging Diego hinunter zum Fluss, schwamm hindurch und löste das Seil auf der anderen Seite. Mir war die ganze Geschichte sehr sehr peinlich.

 Seilbahn über den Fluss

Nach dem Fluss ging es wieder steil bergauf. Am höchsten Punkt des Weges stand, mitten in der Wildnis eine Art Kiosk mit käuflich erwerbbaren Erfrischungen und gut aufgelegtem Personal. Hier holte uns William ein, der einen Rucksack, größer als er selbst trug und damit gewaltigen Eindruck bei Laura machte. In der Folge waren die beiden beste Freunde. Der Rest des Weges ging praktisch nur mehr bergab, bis wir erneut denselben Fluss wie zuvor erreichten und überquerten. Kurze Zeit später kamen wir in unserer dritten Unterkunft an und verbrachten den Nachmittag dort. Diego erzählte uns an diesem Tag über die Geschichte der Cuidad Perdida, wie ein Stammeshäuptling in den 70er Jahren die Archäologen rief, weil Grabräuber auf die Stätte gestoßen waren und begonnen hatten sie systematisch zu plündern und zu zerstören. Sofort hatten die Forscher die Bedeutung dieser alten Mauern erkannt und Militär zu deren Schutz hier stationiert. Nur die Art und Weise wie die Entdeckung der Öffentlichkeit verkauft wird, schmeckte Diego nicht besonders.

Typische Hütte der hier lebenden Stämme der Kogi, Ika und Sanka

Es war schon dunkel als noch eine Gruppe im Camp ankam. Sie waren verschwitzt und ziemlich ko, wir kamen aber bald ins Gespräch mit ihnen und wie es der Zufall so wollte hatten wir doch tatsächlich 2 Österreicher neben uns am Tisch. Sie erzählten uns, dass sie die ganze Tour in nur 2 Tagen machen wollten und an diesem Morgen erst von Santa Marta aufgebrochen waren, denn in 4 Monaten wollten sie um die ganze Welt. Das Beste an der ganzen Geschichte war dann aber, dass einer der beiden einen Bekannten aus Melk hatte, der ein Freund von Anja’s Bruder ist. So klein ist die Welt…

Endlich war es nun soweit. Früh am Morgen des 4. Tages gingen wir hinauf zu den Ruinen der Stadt, deren eigentlicher Name Teyuna ist. Zunächst stand allerdings noch eine Flussüberquerung auf dem Programm. Bereits zum dritten Mal kreuzten sich unsere Wege mit dem des Rio Buritaca und wir mussten der starken Strömung im hüfthohen Wasser trotzen. Im Anschluss ging es über eine uralte Treppe über hunderte von unregelmäßigen, rutschigen Stufen bergauf. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen bei der hohen Luftfeuchtigkeit und dem warmen Klima. Aber die Mühen der letzten Tage hatten sich gelohnt als wir die ersten Kreise erreichten. Die Stadt verteilt sich über eine große Fläche und viele Höhenmeter und brachte uns echt zum Staunen. Wir stiegen über die escala del rey (Königstreppe) nach oben zu den Hauptheiligtümern, von denen aber nur mehr die Steinkreise übrig sind. In diesen Kreisen standen einst Hütten und unter den Hütten wurden Opfergaben vergraben, besonders Gold für die Sonne. Wir hatten echtes Glück an diesem Tag, denn außer uns und einer anderen kleinen Gruppe waren keine Menschen dort, abgesehen von einer Gruppe Soldaten, die ein Stück weiter oben ihr Lager hatten. Und unterwegs waren uns bereits Gruppen von 20 und mehr Leuten begegnet.

Anja bezwingt den Rio Buritaca

 Diego erklärt uns einen bearbeiteten Stein, der eine Landkarte darstellt.

Die "escala del rey", die Königstreppe

Aussicht auf die höchsten Kreise, das wichtigste Heiligtum der Stadt. Noch heute verehren die hier lebenden Stämme diesen Ort.

Nach einem frühen Mittagessen im Camp machten wir uns auf den Rückweg. Der Weg war kein Problem, die Sonne brannte vom Himmel und half uns dabei unsere Körpersäfte einmal komplett auszutauschen. Kurz nachdem wir erneut mit der Seilbahn den Fluss überquert hatten machten wir einen kurzen Badestopp am Fluss. Das Wasser war recht frisch und die Strömung am Rande des Badeplatzes sehr stark. Übermütig wie ich bin, wagte ich einen Kopfsprung ins Wasser, verlor dabei allerdings beinahe meine Schwimmhose und war nach dem Auftauchen mehr damit beschäftigt sie in die gewohnte Position zu bewegen, als an den Rand zu schwimmen und schon hatte mich die Strömung erfasst und riss mich mit. Ich konnte mich gerade noch an einem Stein festhalten, ansonsten hätte ich wohl einen längeren unfreiwilligen Badeausflug gemacht. Zu allem Überfluss erzählte uns Diego später, dass genau an dieser Stelle einen Monat zuvor ein französischer Tourist mitgerissen worden war, der dieses Abenteuer leider nicht überlebte.

Tag 5 des Ausfluges war nicht mehr so spannend. In der prallen Hitze wanderten wir zurück nach Machete, schwitzten uns die Seele aus dem Leib und waren am Ende froh uns für die 5-tägige Version entschieden zu haben und nicht noch einen Tag länger geblieben zu sein, denn wir hätten einfach im ersten Camp einen Tag lang warten müssen. Etwas erschöpft, aber froh über diesen Trip waren wir am Ende und als letztes Highlight spendierten uns Diego und William eine Flasche Sekt, weil wir so eine tolle Gruppe gewesen sind. 

 Zum Abschluss eine Flasche Schaumwein. Ziemlich süß, also ziemlich lecker :-)

Eine erneut holprige Fahrt brachte uns zurück auf die Hauptstraße, wo unser Fahrer seinen Jeep mit geschmuggeltem Benzin (Venezuela ist ja nicht weit weg) auftankte. „Das machen hier alle so, es ist einfach viel billiger.“ Zurück in Taganga wollten wir unser Gepäck abholen und (wie erwartet) waren unsere Sachen noch in Santa Marta, wo wir sie zurück gelassen hatten. Also sagten wir dem jungen Mann und der etwas stupiden Frau (die uns die ganzen falschen Infos gegeben hatte), dass wir unsere Sachen gerne hier hätten. „Kein Problem, wir schicken die Sachen mit einem Taxi her, in 15 Minuten sind sie da!“ bekamen wir versprochen. Eine knappe Stunde später hatten wir dann unser Zeug wieder, konnten endlich duschen und uns ausruhen. Fazit: Die Tour war wahnsinnig toll, der Guide und die Verpflegung haben super gepasst, nur alles, was im Verantwortungsbereich der Agentur (Magic Tours Taganga) lag, war eher bescheiden. Allerdings können wir nicht sagen, ob die anderen drei Agenturen besser sind. Das ist wohl der Preis, den man zahlen muss, um die wunderbare Ciudad Perdida zu erleben.